In den kalten Ländern Skandinaviens vor weit mehr als 2000 Jahren, kamen Schamanen auf die Idee, vergängliche magische Vorstellungen in Gestalt von Symbolen festzuhalten, die sie Runen nannten. Diese Zeichen, die in Kieselsteinen und Holzstückchen eingeritzt wurden, dienten als Talismane und auch zur Weissagung und schützten und führten diejenigen, die ihre Weisheit suchten.
Aus den ursprünglichen Runensymbolen entwickelten sich die Buchstaben des ersten germanischen Alphabets, des Futhark. Selbst als die Zeichen praktische Anwendung fanden, verloren sie nicht ihre okkulte Bedeutung. Sie wurden auf Häuser gemalt, um das Böse abzuwehren. Krieger ritzten sie in die Griffe ihrer Schwerter ein, um stark im Kampf zu sein. Hebammen zeichneten sie auf die Handflächen gebärender Frauen, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Schamanen benutzten sie, um mit den Toten zu kommunizieren, sogar um zu fliegen.
Wanderpriester und -Priesterinnen reisten von Stadt zu Stadt und lasen aus den in Holz eingeritzten Symbolen die Zukunft. Auf Bitten der Dorfbewohner warfen die Seher ihre Runen auf weißes Tuch, um sie nach festgelegten Regeln zu deuten.
Ein sehr interessantes Orakel findet man in dem Buch Runenwelten beschrieben.
Mit der Einführung des Christentums in Nordeuropas verschwand der Gebrauch der Runen. Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde die Tradition von deutschen Mystikern und Magiern neu belebt. Heutzutage glauben Runenpriester, dass die Symbole Orakelfunktion haben und mit den Ratsuchenden auf einer unbewussten Ebene in Interaktion treten, um Situationen zu klären und Wahlmöglichkeiten aufzuzeigen.
Mehr über den Ursprung der Runen findet man im Buch “Runen die magische Kraft" von Kenneth Meadows.