Verstehen...
Aus den Erzählungen von Osho über Zen-Meister:
Buch: The Discipline of Transcendence
Zwei ZEN - Mönche überquerten einen Fluß. Sie trafen eine sehr jungge und schöne Frau, die ebenfalls den Fluss überqueren wollte, sich jedoch fürchtete. So hob der eine Möch sie auf seine Schultern und trug sie zum anderen Ufer.
Da packte den anderen Mönch die Wut. Er sagte kein Wort, aber innerlich kochte er. Das war verboten! Ein buddhistischer Mönch durfte doch keine Frau berühren, und sein Gefährte hat diese Frau nicht nur berührt, er hatte sie sogar auf seinen Schultern getragen.
Nach Meilen, als sie das Kloster erreichten und durch das Tor traten, wandte sich der erboste Mönch dem anderen zu und sprach: "Hör zu, ich werde mit dem Meister darüber sprechen müssen, ich werde es ihm melden müssen. Es ist verboten!"
Der erste Mönch entgegnete: "Worüber redest Du? Was ist verboten?"
"Hast Du vergessen sagte der andere. "Du hast die junge, schöne Frau auf Deinen Schultern getragen!"
Da lachte der erste Mönch und sprach: "Ja das habe ich. Aber ich habe sie am Fluß abgesetzt, viele meilen weit zurück. Du trägst sie etwa immernoch?"...
Dein Inneres - unterdrückt, zurückgewiesen, in den keller geworfen - spiegelt sich ebenfalls in Deinem Tun. Sogar wenn Du manchmal etwas meidest, zeigt sich gerade in deinem Meiden, daß Du verstehst.
"Verstehe, daß das, was Du in anderen siehst, genau das ist, was Du selbst mitschleppst. Deine Urteile über andere sind in Wirklichkeit Spiegelungen dessen, was Du in Dir unterdrückst oder ablehnst."